Kuno Kleenex, der Papierdrachendompteur, um Naphti zu warnen,
denn eines der wilden Raubtiere ist soeben aus dem Robinsonspielplatz ausgebrochen.
Da kann sich auch die Panik nicht länger beherrschen und tut dasselbe.
Jeder stiebt irgendwo hin, um sich vor dem Ungeheuer zu verstecken. Naphti
ist in die Küche geflohen und versteckt sich in einer Herde Langustenyoghurt,
wo er überhaupt nicht auffällt, da er sowieso nach Eiter stinkt.
Er leidet nämlich an einer chronischen Mittelohreissen-Entzündung
mit anhaltendem Speicheltranreiz. Da erscheint auch schon das
zehn Meter lange, gelb blau gesprenkelte Untier im Konzertsaal und hält
geifernd und keuchend nach einem Opfer Ausshow. Wie es so umherspäht,
erblicken seine vor Blutrünstigkeit zitternden Augen den Ehrwürdigen-Hof-Kung-Fu-Meister,
der sich mit gezücktem Schwert mutig dem Kampf stellt. Das Drachentier
greift sofort an und feuert eine Flammensalve auf den E-H-K-F-M, der jedoch
blitzschnell ausweicht, sich von hinten an das Untier heranpirscht und
ihm den Gashahn zudreht. Nun ist der Drache entschärft, und der
KungFu-Champ hat keine sichtlichen Schwierigkeiten, das Ungeheuer per
Schwert zu spalten. Bedingung dafür ist, dass die Rissbildung im
Drachenkörper der Schneide des spaltenden Instrumentes vorauseilt. Zu
beiden Seiten des Schwertes sieht man einen halben Drachen sinken. Dunkelgrünes
Blut quillt aus dem zuckenden Körper und versaut den ganzen Konzertsaalat.
Noch einmal bäumt sich das vordere Bein der rechten Hälfte auf,
bevor sich das Tier endgültig dem Tode hingibt. Dieses
Unglück hat gerade noch gefehlt, denn das Drachentier war extra
für das Wettfliegen der Olympiade trainiert worden, und es handelte
sich um einen extrem teuren reinrassigen Keilschwanzdromedaner.
Nachdem die Gefahr vorüber ist, wagen sich die Hofbewohner langsam
aus ihren Verstecken hervor; Naphti hat etwas Mühe, da ihm ein Yoghurt
am Bein hängengeblieben ist. Wysel Gyraff erscheint, um den
Schaden zu begutachten und den Rapport aufzunehmen. Er ist der Chef-Krematiseur
und hat am Palast alle Kadaver zu vulkanisieren. Sofort beginnt er das
Tier zu zersägen, damit er die einzelnen Teile besser zum Krematorium
schleppen kann. Doch zuerst muss er mit Schmirgelpapier Körnung
5 die Warzen auf der Drachenperipherie abschaben, da es sonst zu einer
extrem starken Schartenbildung an den Klingen kommen könnte, was sich
negativ auf die Schnittflächen auswirkt. Naphti seinerseits
steht in seinem Zimmer und übt zum letzten Mal die Eröffnungsrede
für morgen früh. Er wird langsam nervös. Er hat Probleme, der
arme. Zur Entspannung stülpt er sich eine vaporisierte Trantüte
über der Kehlknopf und meditiert das Einmaleins auf 1000 und retour.
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